Das JRK Linsenhofen eilt zum Einsatz.

Jeden Tag begegnet man ihnen, jeden Tag ist man froh wenn sie da sind und helfen. Und jeden Tag wird ihr Know-how aufs neue gefordert aber auch gefördert. Jeder Mitbürger macht Platz wenn sie mit Blaulicht und Martinshorn zu einem Unfall geeilt kommen, um Mitmenschen, die in Not geraten sind ihre, ausgebildete Hilfe anzubieten. Sie fahren große Autos, die leuchten, blinken und reflektieren und sind gekleidet in eine schützende Uniform. Ja, das sind die Frauen und Männer vom Rettungsdienst oder der Feuerwehr!

Doch was erleben diese Frauen und Männer innerhalb einer Schicht? Kommen auch sie einmal zur Ruhe und haben Pausen? Um dieses näher zu erforschen schlossen sich, nun schon zum dritten Mal, die Jugendfeuerwehren aus Neuffen, Frickenhausen, Beuren und Kohlberg und das Jugendrotkreuz Linsenhofen zum Projekt „Berufsfeuerwehr Neuffener Tal“ zusammen.

Ziel ist es, 24h auf der Rettungswache zu leben, arbeiten, schlafen und essen. Über die Übungsleitstelle alarmierte Einsätze, die mit Hilfe der realistischen Notfalldarstellung so echt wie möglich nachgestellt werden, abzuarbeiten. Und auch, erleben wie es einem ergeht, mitten in der Nacht durch den Ruf der Leitstelle geweckt zu werden, sich dann im Halbschlaf so schnell wie möglich anziehen und ein Rettungsfahrzeug besetzen. Denn wann ein Haus brennen möchte, das kann auch die Feuerwehr nicht vorhersehen.

Treffpunkt in der „Rettungswache“ im DRK- Heim in Linsenhofen, war für die Kinder und Jugendlichen des Jugendrotkreuz Linsenhofen, 7.30 Uhr. Rasch verstauten die 8-16 jährigen ihr Bettgepäck und bekamen einen Parka mit Warnweste, sodass sie gut sichtbar sind.

Anschließend begaben sich 11 Kinder und Jugendliche mit ihren 8 Betreuern nach Neuffen, an das Feuerwehrgerätehaus zum gemeinsamen Antreten, mit allen Feuerwehren. Mit der Besetzung der Übungsleitstelle Neuffener Tal, die im Feuerwehrgerätehaus Neuffen eingerichtet war und der Umstellung der Funkgeräte, auf eine eigene Funkfrequenz, die den realen Funkverkehr der Rettungskräfte nicht beeinflusst, war der Berufsfeuerwehrtag am 17.10.2009 eröffnet.

So wurden innerhalb der folgenden 24 Stunden 9 Einsatze vom Jugendrotkreuz Linsenhofen bewältigt. Beginnend mit einem schwierigen Einsatz am Bauerloch, bei dem 2 Spaziergänger einen Abhang hinab gestürzt waren, über einen Brand im Bunker der Hauptschule Neuffen mit 4 Verletzten Personen, bis zur groß angelegten Hauptübung mit allen Feuerwehren an der Jusihalle in Kohlberg. Dort galt es 12 Verletzte zu versorgen. Wer nun denkt, dass Kinder im Alter von 8-16 Jahren an solchen Aufgaben scheitern der irrt. Rasch wurde unter fachmännischer Anleitung der Gruppenführer ein Behandlungsplatz, bestehend aus Zelt, Feldbetten und Sanitätsmaterial errichtet und betreut. Über Funk wurde der Nachwuchs zu weiteren Einsätzen im Neuffener Tal alarmiert, zu denen das Jugendrotkreuz mit dem Einsatzfahrzug aus Linsenhofen und einem 4 Tragewagen des Katastrophenschutz ausrückte.

Wie man einen Baum nicht fällen sollte, dass zeigte ein Einsatz in Frickenhausen. Denn dabei schnitt sich ein Mann mit der Kettensäge in den Unterschenkel und seinen Partner erschlug gar der fallende Baum, sodass die Feuerwehr dem JRK zu Hilfe eilte und den Baum vom Bein des Betroffenen hob. Ein Highlight am Abend war ein Verkehrsunfall in Kohlberg, bei dem der Feuerwehrnachwuchs zusammen mit dem JRK zwei eingeklemmte Personen aus einem Auto befreite. Auch zu einem gestürzten Fahrradfahrer an der Otto- Maisch- Halle und einer Schlägerei am Bahnhof wurden die Retter in Rot gerufen. Nach einer kurzen Nacht ging um 5.30 Uhr erneut der Alarm los. Brand in der Reithalle in Neuffen. Für die realistische Darstellung der einzelnen Szenarien war ebenfalls das Jugendrotkreuz Linsenhofen verantwortlich. Ein eigens dafür abgestelltes Schmink- Team präparierte die „Opfer“ mit den passenden Verletzungen für die einzelnen Unfälle.

Bilder zum "Berufsfeuerwehrtag Neuffener Tal 2009" in der Galerie.